Freitag, 23. November 2018

Auf Großwildjagd

Wir sind dann am 21.11.2018 weiter gefahren zum Krüger Nationalpark. Genauer zum Buffelshoek Tented Camp in der  Manyeleti Game Reserve. Dieses Wildreservat gehört zur Greater Krüger Area, ist aber nicht Bestandteil des eigentlichen Nationalparks.

Schon die Anfahrt war abenteuerlich. Die auf der Buchungsbestätigung angegebene Adresse kannte das Navi nicht. Also habe ich die geographischen Koordinaten eingegeben. Es folgte eine abenteuerliche Fahrt über die Offroad Pisten des Reservates. Gut, hier ein 4WD Fahrzeug zu haben. Wieso kommen die Reisefritzen bloß auf den Gedanken, hier mit einem normalen Auto lang zu fahren?
Der Aufenthalt war auch sehr abenteuerlich.
Das Camp besteht aus fünf strohgedeckten Hütten, in denen sich jeweils zwei Betten und ein Bad befinden, das Leitungswasser ist nicht zum Trinken geeignet.. Dazu gibt es ein Hauptgebäude und einige Versorgungshütten. Mitten in der Wildnis.
Die Hütten haben keinen ordentlichen Strom, sondern einen kleinen Akku, der von einer Solarzelle geladen wird. Dieser Akku versorgt zwei LED Leuchten im Schlafabteil und im Bad notdürftig mit Strom. WLAN gibt es natürlich auch nicht. Handyempfang auch nicht.
Hier ist Malaria-Hoch-Risiko-Gebiet. Also Chemo-Prophylaxe mit einem Malaria-Kombipräparat und Expositionsprophylaxe, um Mückenstiche zu vermeiden, d.h. lange Hosen und Hemden bei 40 Grad. Und Nachts unterm Moskitonetz schlafen.

Im Camp gibt es Vollpension und täglich zwei von kundigen Führern geleitete Safaritouren. Die Morgentour beginnt um 5.30 Uhr, Wecken um 5.00 Uhr.

Das Wetter hier ist sehr wechselhaft. Als wir ankamen, waren es über 40 Grad, als wir dann auf der Nachmittagstour waren, kam ein Sturm auf und es kühlte sehr schnell auf unter 20 Grad ab.

Das Reservat ist sehr reich an Großwild. Wir haben in unseren vier Touren in zwei Tagen vier der sogenannten Big Five gesehen.
Die Big Five sind Löwe, Leopard, Elefant, Nashorn und Kaffernbüffel. Den Büffel haben wir bislang noch nicht gesehen, wohl aber die sehr seltenen und scheuen Leopard und Nashorn!!!

Das Camp ist nicht durch Zäune gesichert, einen Tag vor unserer Ankunft haben Elefanten die Wasserversorgung der Hütten beschädigt.

Wir konnten uns also nicht waschen oder duschen, und das bei 40 Grad! Nur Zähne putzen mit Mineralwasser. Als ich heute Abend in unserem Luxushotel Maqueda Lodge ankam, roch ich wie ein Raubtier, ganz fürchterlich. Ich habe erst mal einen Rekord im Langstreckenduschen aufgestellt.

Am Nachmittag beobachteten wir von der Veranda eine Herde Elefanten, die sich in ca 50m Entfernung an einem Wasserloch versorgten.
Plötzlich kam einer der Elefanten auf unsere Veranda zu und machte Drohgebärden. Wir sind da sofort in die Hütte verschwunden und die Jungs aus dem Lager haben den Dickhäuter mit Lärm vertrieben.

Am Abend saß ich vor dem Abendessen auf der Veranda unserer Hütte.
Es war eine helle Vollmondnacht, die erfüllt war vom Brüllen eines Löwen und vom Grollen von Elefanten. Das Löwengebrüll ist in dieser Athmosphäre schon beängstigend. Plötzlich sah ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung in der Dunkelheit, die ich nur wegen des Vollmondes überhaupt wahrnehmen konnte.
Ich knipste meine Taschenlampe an und sah zu meinem Entsetzen in ca 6 m Entfernung einen Leoparden, dessen Augen mich im Lichte der Taschenlampe gelb anfunkelten. Das Tier hatte sich an mich angeschlichen. Und das, obwohl ich kein Döschen Sheba mit einem Blatt Petersilie zur Anlockung hingestellt hatte.
Der Leopard verschwand und ich war innerhalb einer Millisekunde in unserer Hütte und hatte die Tür fest  verriegelt.
Doch wie nun zum Abendessen kommen? Ich gab Lichtsignale mit der Taschenlampe und es kamen der Tourguide und sein Tiertracker, um uns die ca 80 m zu eskortieren. Zurück gings nach dem Essen genau so.



Mein Freund der Leopard beim Trinken

Aus der Nähe hätte der locker in unseren Landrover springen können


Die Elefanten vor unserer Veranda
Unser kundiger Fahrer Lewis

Giraffen sind sehr anmutige Tiere

Giraffen grasen nicht sondern weiden Baumspitzen ab

Die schönen Zebras sind die Lieblingsbeute der Löwen
Sonnenuntergang im ...

...Krüger Nationalpark

Wir haben heute morgen tatsächlich ein Breitmaulnashorn gesehen. Was für ein majestätisches Tier. Der Bulle bringt ca 2,5 Tonnen auf die Waage.

Ich habe tatsächlich den Mohrrübenstunt durchgeführt.  :-))

Ich poste aber das Foto nicht, weil Wilderer das Netz nach solchen Bildern scannen, um entweder über die GPS Informationen oder auf andere Weise den Ort herauszufinden, um diese tollen Tiere zu erlegen.
Und das alles nur, weil viele Chinesen dem Horn des Nashorns irgendwelche Wunderkräfte zuschreiben. Auf dem Schwarzmarkt ist das Horn teurer als Gold, d.h. ein Kilo Horn kostet weit mehr als 30000 Dollar.

Lewis sagte uns, dass erst neulich ein Nashorn erlegt wurde.
Während die Guides der verschiedenen Lodges sich per Funk permanent bekanntgeben, wo welche Wildtiere gesichtet wurden, werden die Positionen der Nashörner entweder gar nicht per Funk mitgeteilt oder mit einem Codewort verschlüsselt.

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