Dienstag, 29. November 2016

Der Big Mac Index

Um die Kaufkraft in verschiedenen Ländern vergleichen zu können, gibt es unter anderem den Big-Mac-Index. Dieser Index vergleicht den Preis eines Big Mac in vielen Ländern mit dem Preis eines Big Mac in den USA. Mit diesem vereinfachten Modell soll die Kaufkraft verglichen werden.
Laut Wikipedia hat Indien eine Unterbewertung von -61,44% gegenüber den USA, Deutschland hat eine Unterbewertung von 21%.

Heute haben wir in einer indischen Shopping Mall mal bei einem McDonald's nach den Preisen geschaut und sind neugierig gewesen, was die so im Angebot haben.

Ergebnis: Keine Ahnung, wie die Ökonomen einen Big-Mac-Indexwert für Indien ermittelt haben, denn es gibt hier überhaupt keinen Big Mac. Es gibt keinen einzigen Burger mit Rindfleisch, dafür einige mit Hühnerfleisch und welche mit mit dem indischen Frischkäse Paneer.
Der Top Burger ist der Maharaja Mac mit zwei Scheiben Hühnerfleisch für 160 Rupien, also ca 2,30 Euro.

Ich möchte noch mal auf die Bargeldkrise in Indien zurückkommen. In Deutschland ist das ja kein Thema in der Berichterstattung, zumindest nicht auf Spiegel Online oder Tagesschau.de, die ich hier verfolge.

Hier in Indien ist es dagegen DAS Thema, da alle Menschen davon betroffen sind.
Die Regierung hat in einer Nacht und Nebelaktion alle 500er und 1000er Rupienbanknoten für ungültig erklärt, um den Kampf gegen Schwarzgeld und Korruption zu verschärfen. Gleichzeitig wurde ein neuer 2000er Rupienschein eingeführt. Da die Geldautomaten im Land noch nicht alle umgerüstet sind  und es Versorgungsschwierigkeiten mit den neuen Scheinen gibt, haben die Inder zur Zeit nicht genug Bargeld.
Gestern haben die Oppositionsparteien deshalb zu einem Generalstreik und zu Protestdemos aufgerufen. Der Streik ist aber total ins Wasser gefallen. Hier in Mysore war gar nichts zu spüren.
Premierminister Modi nennt seine Maßnahmen Demonetarisation und nennt als Ziel die bargeldlose Gesellschaft, in der nur noch elektronisch bezahlt wird.

Genug von Politik.

Wir sind heute in ein Vogelschutzgebiet bei Mysore gefahren. Hier ist für Bewässerungszwecke vor über 300 Jahren ein Fluss aufgestaut worden und hat eine von zahlreichen Inseln durchsetzte Wasserfläche entstehen lassen. Hier haben sich in kürzester Zeit jede Menge Vögel angesiedelt. Auf einer recht kleinen Fläche leben über 220 Vogelarten. In deren Gefolge haben sich auch Reptilien und Krokodile angesiedelt.

Vogelschutzgebiet Ranganathittu

Eine Kolonie Pelikane

ein riesiges Bambusgehölz

Neben den Pelikanen hängen Flughunde

Mit diesem indischen Zeitgenossen ist nicht gut Kirschen essen

Reisfelder und Palmen: Tropischer gehts kaum

Was mag das wohl für eine Blüte sein?

Die dazugehörigen Früchte erinnern mich an Drachenbabys

Der neue 2000er Rupienschein zeigt einen indischen Satelliten. Fortschritt ganz groß!
Indien hat aber auch ziemlich rückständige Seiten, gerade in der Landwirtschaft. Der unten abgebildete Mann melkt seine(??) Kuh am Straßenrand. Überhaupt Kühe und Milchwirtschaft. Zwar sind die Rinder deutlich besser genährt als die armen halbverhungerten Rindviecher im wüstenhaften Rajasthan, aber mit kraftfuttergepäppelten Holsteiner Rindern sind sie nicht zu vergleichen.

Mann melkt Kuh

Morgen fahren wir wieder einige Stunden zum Flughafen von Bengaluru und fliegen dann nach Trivananthapuram in Kerala ganz im Süden von Indien.

Montag, 28. November 2016

Tempel und Märkte

Wir haben in Mysore ganz unterschiedliche Tempel besichtigt.
Auf dem Gelände des Palastes befindet sich u.a. ein uralter Vishnu-Tempel, der viel älter als das Schloss ist.

Während sich die gigantischen Besuchermengen durch das Traumschloß schieben und dort ein brutal hoher Geräuschpegel herrscht, tritt man durch das Tor des Tempel und hat plötzlich und unerwartet Stille um sich herum. Nur sehr wenige Menschen kommen hierher.

Das Tor zum Vishnu-Tempel

Verzierungen auf dem Dach des Tempels

Rückseite des Tempels

Jahrhundertealte indische Steinmetzkunst

Anleitung zur korrekten Gebetshaltung
Auf dem 1061 m hohen Hausberg von Mysore, dem Chamundi-Hill stehen zwei bedeutende Tempel. Ein 800 Jahre alter Pawarthi Tempel und ein über zweitausend Jahre alter Shiva-Tempel.

Pawarthi ist Shivas Gemahlin und sie hat der Legende nach auf diesem Berg einen besonders bösartigen und als unbesiegbar geltenden Dämon besiegt.
Der siebenstöckige Tempel ist zur Zeit leider komplett eingerüstet.

Aber hier oben herrschte alles andere als Ruhe. Tausende fromme Pilger schoben sich durch den kleinen Tempel der Pawarthi.
Vor dem Tempel ein Markt für Krimskrams und Opferartikel.

Opfer für Pawarthi: Kokosnüsse mit Blumen geschmückt


Gedränge im Tempel

Auch im Pawarthi-Tempel gibt es mit Silber beschlagene Türen



Obwohl nur 100m weiter, herrscht im Shiva-Tempel Ruhe. Hier kommt kaum einer der viele Gläubigen her. Warum, weiss ich nicht.

Ein junger Brahmane hat uns allerhand über diese Tempel erzählt. Bei den mythologischen Verwicklungen hat er uns aber abgehängt. Die vielen Inkarnationen von Shiva und Pawarthi sind für uns Nicht-Hindus kaum zu verstehen.

Der Brahmane erklärt mir die Mythologie. Ich habe mir nicht viel merken können.

Auch ein Shiva-Priester macht mal ein Päuschen

Auf einem indischen Markt haben wir uns auch mal umgeschaut. Viele Stände mit Obst und Gemüse. Jede Menge Bekleidung. Und der schönste Marktstand von allen.



Obststand auf dem Markt: Granatäpfel, Papayas und...

... Bananen
Und dieser Marktstand macht sich durch seinen unglaublichen Duft bemerkbar.
 Auf einem schlichten Karren standen einige Säcke mit Gewürzen: Zimt, Kurkuma, Sternanis, Kardamom, Senf, Sesam, Anis, Fenchel und einige Gewürze, von denen wir noch nie gehört hatten. Ein Wahnsinnsduft. Mmmmmmhhh!!!

alle Wohlgerüche Indiens: Gewürze


Und nun wieder eines der beliebten Preisrätsel in diesem Blog.
Unter den Einsendern der richtigen Lösung wird ein tolles Souvenir aus Indien verlost. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.

Was zeigt diese Abbildung?

1. Seine Hoheit, der Maharadscha von Ziebristan inspiziert eine riesige Statue von Nandi, dem Reitbullen von Shiva

2. Einen Riesenbullen und ein Ober-Mega-Giga-Super-Rindvieh


Mysore oder die Hütte des Maharadschas

Mysore liegt abseits der üblichen Touristenpfade in der indischen Provinz. 180 km südlich von Begaluru im Bundesstaat Karnataka. Man kann Mysore nicht direkt mit Flugzeug erreichen, der nächste Flughafen ist Bengaluru, 4 Autostunden entfernt. Deshalb kommen wohl nur sehr wenige westliche Touristen hierher. Dafür kommen sehr viele Touristen aus ganz Südindien in diese recht schöne Stadt.

Die größte Sehenswürdigkeit ist der Maharadscha Palast von Mysore. Angeblich ist er der größte und prächtigste in ganz Indien.

Der Palast gehörte der Maharadscha Familie Wodeyar und wurde von der Regierung verstaatlicht. Die Wodeyars wohnen immer noch in einem Teil des riesigen Komplexes und streiten seit Jahrzehnten vor indischen Gerichten um ihr schönes Traumschloß aus 1001 Nacht.

Na sowas! Seine Hoheit, der Maharadscha von Ziebristan muss 200 Rupien Eintritt bezahlen, um den Kollegen zu besuchen

Seine Hoheit, der Maharadscha von Ziebristan und Maharani Gerlind inspizieren den Palast von Mysore

Hier am Palast von Mysore galt noch viel mehr als anderswo in Indien, dass die indischen Touristen sich mit uns fotografieren lassen wollten. Schliesslich sind hier so gut wie keine westlichen Touristen unterwegs. Wir waren zwei Stunden auf dem Gelände des Palastes, bevor wir hinein gingen, da die Leute zum Teil Schlange standen, um sich mit uns fotografieren zu lassen. Teilweise gab es so etwas wie kleine Tumulte.
Die Eltern der Kinder auf diesem Bild waren sehr höflich.

Gerlind mit der vielköpfigen Kinderschar einer muslimischen Familie

Die folgende Fotosession dauerte ewig. Die Schulgruppe hatte einen eigenen Fotografen, aber der musste dann mit jedem Handy nochmals das Gruppenbild fotografieren. Und hinterher sind wir auf gefühlten 100 Selfies verewigt worden.
Wir haben alle Hände schütteln müssen und wirklich jedem unsere Namen sagen müssen. Und jeder hat sich höflich bedankt.
Ein besonders dunkelhäutiger Lehrer erklärte mir noch, dass es für ihn schön sei, sich mit zwei so hellhäutigen Menschen wie uns fotografieren zu lassen.

Eine Schulgruppe aus dem Norden von Karnataka wollte uns unbedingt auf ihrem Gruppenbild mit drauf haben
Die Schulmädchen auf diesen Bildern waren zuerst sehr schüchtern und mich wollten sie zunächst nicht auf dem Bild haben. Dann tauten sie aber auf, als der Lehrer kam und umringten Gerlind, um ihr zu allem möglichen Fragen zu stellen. Das hatten wir vor einem Jahr in Udaipur auch schon erlebt.

Diese Mädchenklasse wollte nur Gerlind mit aufs Foto haben. Ich musste leider draußen bleiben :-(



Die Mädchen fragten Gerlind Löcher in den Bauch

Im Innern de Palastes darf man leider nicht fotografieren. Natürlich tun das alle Inder trotzdem mit den Handys. Da stehen Wärter mit Trillerpfeifen und rufen die Fotosünder zur Ordnung. Mein Fotoapparat ist zu auffällig, der musste in den Rucksack, aber Gerlind hat ein paar Handyfotos geschossen, bis sie von einem außerordentlich grimmigen Aufseher zusammengeschissen wurde. Äußerst lautstark! Wir dachten schon, der steckt sie ins Gefängnis.

Der Hochzeitspavillon im Märchenschloß

Innenhof im indosarazenischen Stil

Man gönnt sich ja sonst nichts. Goldener Elefantensattel der Maharadschas



Die Pracht in dem Palast ist schon beachtlich. Handgeschnitzte Deckentäfelungen. Riesige Wandgemälde. Mit Gold und Silber verkleidete Türen.
Kostbare Mosaiken. Riesige Glaskuppeln mit tollen bemalten Fenstern.

Zum Taj Mahal kommen jährlich 4 Millionen Menschen. Es war sehr voll dort.
Das ist ja auch Indiens Top-Sehenswürdigkeit.
Aber durch  diesen Palast schoben sich unüberschaubare Mengen indischer Besucher. Der absolute Wahnsinn, wie viele Leute da waren.

Die Deutsche Telekom...

...steht nicht allein mit ihren Internetproblemen.
Gestern hatten wir hier im Hotel Radisson Blu in Mysore auch kein Internet und ich konnte keinen Beitrag schreiben.

Auch heute funktioniert die WiFi Verbindung im Hotelzimmer nicht und ich sitze hier in der riesigen Lobby und blogge eben von hier aus.

Samstag, 26. November 2016

Von Goa nach Mysore

Heute morgen ging es um 5.45 Uhr mit dem Taxi zum Flughafen. Der Taxifahrer wartete bereits seit 5.30 Uhr. Sage da einer, die Inder wären unzuverlässig!
Nach gut einer Stunde waren wir am Flughafen von Goa und dann ging es mit Indigo Air weiter nach Bengaluru. Wir waren die einzigen Nichtinder an Bord.

Vor dem Urlaub hatten einige gefragt: "Was? Ihr traut euch mit indischen Billig-Fluggesellschaften zu fliegen?"
Nachdem wir jetzt mit SpiceJet und Indigo geflogen sind, sage ich, da gibt es keinen Unterschied zu EasyJet, Eurowings oder AirBerlin. Außer dass die Inder besseren Service haben und noch billiger sind. Die Maschinen machen zumindest in der Kabine einen ordentlichen und nicht abgewohnten Eindruck.

Am Flughafen von Bengaluru haben wir uns einen Wagen gemietet und liessen uns nach Mysore fahren, das etwa 180 km entfernt ist.

Weil wir für die stundenlange Fahrt noch etwas Proviant benötigten, fuhren wir zunächst nach Bengaluru rein, um noch etwas Obst zu kaufen.

Obst- und Gemüsestand in Bengaluru

Im Innern des Obstladens

Eine Kundin schaut etwas skeptisch drein


Mjam! Schmatz! Schlürf! Gerlind vertilgt einen Grantapfel

Unser schlitzohriger Fahrer empfahl uns noch einen Abstecher zu einem einmaligen und sehenswerten Museum für altindische Kunst, das zufällig auf dem Weg lag.
Das sogenannte Museum erwies sich als Geschäft für indisches Kunsthandwerk. Seide, Teppiche, Schmuck und Götterstatuen aus Holz und Bronze.
Die Preise waren jenseits von Gut und Böse. Eine etwa 25 cm große Statue des Elefantengottes Ganesha aus Sandelholz sollte sagenhafte 175000 Rupien kosten, ca 2400 Euro.
Andere große Figuren aus Bronze waren noch teurer, teilweise im Millionen-Rupien-Bereich.
Der Schelm von Fahrer hätte sicher tüchtig Provision bekommen, falls wir etwas gekauft hätten.

Diese paar Statuen kosten mehr als 10000 Euro

Von der boomenden, brodelnden IT-Metropole Bengaluru mit ihren 8 Millionen Einwohnern und einem unvorstellbaren Verkehrschaos ging es dann weiter nach Mysore, einer Provinzstadt mit knapp einer Million Einwohnern. Es dauerte buchstäblich stundenlang, bis wir aus Bengaluru herauskamen.

Wir kamen durch etliche kleine Städte, die ich so auf 25000 Einwohner schätzen würde. Unser Fahrer bezeichnete sie als "Villages" Dörfer.

Auch in der indischen Provinz sind die Bollywood Stars allgegenwärtig
Bengaluru ist die Hauptstadt des Bundesstaates Karnataka, in dem auch Mysore liegt. Bengaluru mit seiner riesigen IT-Industrie gilt als modernste Stadt Indiens.
Aber zwischen Bengaluru und Mysore ist davon nichts zu spüren. Das ist reinstes Agrarland. Überall sauber bestellte Felder und Obstgärten.
Reis, Mais, Zuckerrohr, Mangos, Bananen, Kokosnüsse usw.


Ein LKW pickepacke voll mit Landarbeitern

Reis, Zuckerrohr, Mais und Kokospalmen

Gelb! Das Reisfeld blüht!
Wir sind nach langer Fahrt um 15.15 im Hotel angekommen.
Der Flug hat die Anreise zwar verkürzt, aber durch die frühe Abflugzeit und die geringe Geschindigkeit auf den Landstraßen hat die Fahrt eben doch recht lange gedauert und war sehr ermüdend.

Freitag, 25. November 2016

Badetag

Heute haben wir einen weiteren geruhsamen Tag am wunderschönen Strand von Baga verbracht.

Herrlichstes Wetter, die 35 Grad heute durch eine nette Brise gemildert. Das Wasser unverändert mehr als 30 Grad.
Da kann man es aushalten. Erlebt oder besichtigt haben wir allerdings nichts.

Seine Hoheit, der Maharadscha von Ziebristan beim Planschen im Meer (beispielhafte Abbildung)

Morgen geht es in aller Herrgottsfrühe los nach Mysore. Um 5.45 gehts ins Taxi und dann 90 Minuten zum Flughafen. Wir fliegen dann nach Bengaluru (ehemals Bangalore) und fahren von dort drei bis vier Stunden mit dem Auto nach Mysore.

Obwohl Mysore fast eine Million Einwohner hat, ist es mit dem Flugzeug nicht  zu erreichen. Bengaluru ist der nächste Flughafen.
Eine Zugfahrt würde ca 20-24 Stunden dauern.

Donnerstag, 24. November 2016

Russendisko

Im Osten Europas wohnt ein großes altes Kulturvolk, dem wir solche zivilisatorischen Errungenschaften wie die Stalinorgel, die neunschwänzige Katze und den 47. Fünfjahresplan verdanken.

Russische Dichter und Komponisten wie Tolstoi, Dostojewski und Tschaikowski besangen die große russische Seele.

Unser Badeort Baga in Goa ist jedenfalls fest in russischer Hand. Leider sind nicht die Nachfahren von Tschaikowski hierher gereist, sondern die Nachfahren von Iwan dem Schrecklichen.

Unser Hotel Mayflower Beach Resort sollte wohl besser Hotel Moskau heißen, denn wir sind die einzigen nichtrussischen Gäste.

Unsere Mitgäste zeigen sich auch der russischen Musik zugetan und bringen deshalb laut plärrende Handys mit russischen Schlagern zum Frühstück und zum Abendbrot mit.

Auch die russischen Trinksitten werden in der Fremde hochgehalten.
Als ich heute morgen zum Frühstück kam, saßen da zwei Russen mit einer 1,5 l Flasche Bacardi. Es war noch ein Schluck drin, den sie mir großzügig anboten, aber wieder zurückzogen, als sie merkten, dass ich Deutscher bin.

Überall im Hotel hängen Schilder herum, die zur Ruhe auffordern.

Ruhe bitte!!!

Im meinem Badezimmer hängt genau  gegenüber der Kloschüssel die Hausordnung auf Russisch und Englisch. Kann man also kaum übersehen.

Da steht  "aus gegebenem Anlass"  drauf, dass man bitte ruhig sein solle, weder Nutten noch Drogendealer mitbringen darf und es gibt eine Preisliste für Flecken wie Tattoo, Hennabemalung, Öl, Blut, sonstige Flüssigkeiten und Rotwein auf den Möbeln und Bettlaken. Man darf auch keine Flaschen in den Pool oder aus dem Fenster werfen.
Dies ist keine Absteige sondern ein richtig nettes recht teures Hotel.

Apropos Tattoo. Es ist unfassbar, aber auf der 300m kurzen Straße zum Strand befinden sich mehr als 10 Tattoo-Studios. Wer fährt nach Indien und lässt sich tätowieren? Es muss ja den Bedarf geben.


Eine Tätowieranstalt neben der anderen


Heute haben wir einen Tag am herrlichen Strand von Baga verbracht. Mehrere Kilometer Sandstrand. Keine Wolke am Himmel (wie sahen die Dinger eigentlich nochmal aus??) 35 Grad.

Wir suchten uns zwei nette Stühle unter einem Schirm und liessen es uns gutgehen. Die zahlreichen Russen um uns herum auch. Und tatsächlich waren sehr sehr viele Russen tätowiert, großflächig tätowiert. Viele hatten auch meine Gewichtsklasse. Da habe ich auch endlich den Vorteil eines dicken Bauches erkannt: Da passen einfach noch mehr Tattoos drauf!

Und damit gleich auch das richtige Kopfkino entsteht, bitte entspannt im Blog-Würdigungs-Sessel zurücklehnen, den Formulierungsverstärker aktivieren und den Metaphernentzerrer einschalten. Nur so läßt sich der im Folgenden geschilderte Vergleich angemessen genießen.

Frage: Was ist noch abstoßender und häßlicher als ein 125 kg schwerer russischer Prolet, großflächig tätowiert und bereits um 11.30 betrunken mit einer Bierflasche wedelnd?

Antwort: Eine 125 kg schwere russische Proletin, großflächig tätowiert und bereits um 11.30 betrunken mit einer Bierflasche wedelnd, während ihre Cellulitis selbsttätig im Takt des grölend lauten "Kalinka" aus der Russendisko am Strand mitschwabbelt.

Aber abseits der Freunde aus Osteuropa kann man diesen schönen Strand sehr genießen.
30 Grad warmes Wasser, nette Brandung, umsichtige Rettungsschwimmer.

Alles in allem ein sehr relaxter erholsamer Tag am Meer!

Seine Hoheit, der Maharadscha von Ziebristan genießt das erfrischende Bad im Meer (beispielhafte Abbildung)



Mittwoch, 23. November 2016

Goa

 Alte Männer haben häufig das Bedürfnis, über Gebrechen und deren Linderung oder Verschlimmerung zu erzählen. Keine Sorge, ich werde jetzt weder über Blähungen, Harndrang oder Stuhlgang berichten. Nur soviel: Ich konnte meine Bargeldknappheit einstweilen lindern....

Heute haben wir Goa, Indiens kleinsten Bundesstaat mal unter die Lupe genommen.

Die Fahrt ging durch üppige wunderschöne Tropenlandschaft zu einem bekannten Hindutempel, der von vielen Pilgern besucht wurde. Außerdem  fand auf dem Gelände eine große Hochzeit statt.

Der Hindutempel mitten im dichten Dschungel
 Auf dem Tempelgelände muss man die Schuhe ausziehen, um die verschiedenen Schreine zu besichtigen.

Das untere Foto zeigt die indische Dreifaltigkeit aus Schöpfer Brahma, Bewahrer Vishnu und Zerstörer Shiva. Die sind alle unterschiedlich, aber wohl auch Inkarnationen ein und derselben Wesenheit.

Indische Dreifaltigkeit: Schöpfer Brahma, Bewahrer Vishnu, Zerstörer Shiva
 Der elefantenköpfige Gott Ganesh ist für Gesundheit, Glück, Wohlstand und die Überwindung von Hindernissen zuständig. Mein Favorit des hinduistischen Pantheons.


Der elefantenköpfige Gott Ganesha
Auf dem Tempelgelände fand gerade eine Hochzeit statt. Da waren etliche Hundert Leute anwesend, die unten abgebildeten Damen waren gerade dabei, anzukommen.


Die eleganten Damen haben sich für die Hochzeit fein gemacht

Anschließend ging es zu einer Gewürzplantage, die als Genossenschaft bereits seit 150 Jahren existiert. Dort werden Pfeffer, Kardamom, Nelken, Muskat, Zimt, Vanille, Betelnüsse angebaut. Und eine Pflanze mit einem Namen wie aus einem Harry Potter Buch: das All-Spices-Kraut. Eine Pflanze mit den Aromen von Zimt, Mudkat, Nelken und Kardamom

Auf der Gewürzplantage tollt ein junger Elefant spielfreudig umher

Goa war früher eine portugiesische Kolonie und war früher wegen des Gewürzhandels steinreich. Es gibt dort heute noch zahlreiche christliche Bauwerke aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

Das portugiesische Kloster St. Katharinen
Dieser Innenhof könnte auch in Portugal stehen

Kathedrale Basalica Bom Jesus