Dienstag, 28. November 2017

Sri Wickrama Rajasinha

Sri Wickrama Rajasinha hieß der singhalesische König, der vor 200 Jahren den künstlichen Kandy Lake in seiner Hauptstadt anlegen liess.
Mehrere lokale Stammesfürsten weigerten sich, ihre Männer für die Arbeiten abstellen zu lassen.
Doch der König war zwar ein Buddhist, der Gewalt ablehnte, gleichzeitig aber auch ein Mann von großem Charme und großer Überzeugungskraft.
Kaum, dass er die widerspenstigen Stammesfürsten hat pfählen lassen, liefen die Bauarbeiten an seinem See wie geschmiert.

Kandy Lake

Auf dem Grund des Sees ruhen die gepfählten Aristokraten
Das Königreich Kandy hat sich 300 Jahre lang erfolgreich gegen die Portugiesen und Holländer verteidigt. Erst die Engländer konnten 1815 den König von Kandy unterwerfen. Heute ist Kandy die größte Universitätsstadt in Sri Lanka. Hier gibt es 25000 Studenten. Das ist für ein Land wie Sri Lanka allerhand.


Wir haben heute keinen großen Ausflug gemacht, weil die arme Gerlind sich stark erkältet hat. Morgen reisen wir weiter nach Mirissa an der Südspitze von Sri Lanka.
Einige von euch haben mich nach der Reiseroute gefragt. So reisen wir durch Sri Lanka:
Sechs Etappen:
Colombo
Anuradhapura
Polonnaruwa
Kandy
Mirissa
Beruwala

Wie man auf der Abbildung sieht, haben wir keine Etappen an der Nordküste oder an der Ostküste. Das waren die Bürgerkriegsgebiete, und auch wenn der Bürgerkrieg fast 10 Jahre vorbei ist, so soll es dort im Hinterland noch ungeräumte Minenfelder geben und erhöhte Militärpräsenz.
Darauf haben wir keinen Bock.

Reiseroute der diesjährigen Asienexpedition






Und um nach dem blöden Bürgerkriegsthema wieder etwas Angenehmes und Hübsches zu posten, hier einige Bilder von Sri Lankas Orchideen, aufgenommen im Orchideenhaus des Botanischen Gartens von Kandy.









Montag, 27. November 2017

Der Zahn-Tempel

Prinz Gautama Siddharta wurde vor über 2500 Jahren in Nepal geboren und hätte ein bequemes Leben am Hofe seines Vaters führen können. Er wollte aber nach der Wahrheit und Weisheit suchen, entsagte dem Luxus, führte ein Leben als Asket und fand die Erleuchtung. Seitdem wird er als der Buddha verehrt.

Hier in Kandy in Sri Lanka wird die heiligste Reliquie des Buddhismus aufbewahrt und verehrt, ein Backenzahn des Buddha. Dieser Zahn hat im Laufe der Zeit eine wechselvolle Geschichte erlebt. Mal war er im Besitz indischer Könige, mal im Besitz srilankischer Könige und seinetwegen wurden Kriege geführt. Sicher nicht im Sinne des Buddha.

Als die Portugiesen nach Sri Lanka kamen, wollten katholische Missionare die Zahnreliquie als Zeichen der vermeintlichen Götzenanbetung vernichten, aber der Zahn wurde erfolgreich vor ihnen versteckt.

Heute jedenfalls befindet sich die Zahnreliquie im Zahn-Tempel in Kandy, den wir heute besucht haben.

Portal des zweigeschossigen Schreins





Wie in allen buddhistischen Tempeln muss man die Schuhe ausziehen und barfuß laufen. Das war heute leider unangenehm, da es regnete und man dann barfuß durch die Pfützen zum Tempel tappen musste und eiskalte Füße bekam. :-(

Gläubige stehen Schlange, um der Reliquie zu huldigen

Hier werden Lotosblüten als Opfer abgelegt

Die Gläubigen defilieren am Allerheiligsten vorbei und huldigen der Reliquie


Nach einem Gebet strömen die Gläubigen zur Reliquie

Es ging in diesem Tempel sehr gemessen und würdevoll zu. Ein Wächter passte auf, dass niemand in das Allerheiligste hinein fotografierte. Es gibt hier auch keine Buddha-Statuen.

In den vergangenen Tagen sind wir an anderen Orten aber vielen Buddha-Statuen begegnet. Es gibt sie hier überall.

1000 Jahre alter Buddha in Polonnaruwa

1500 Jahre alter liegender Buddha

moderner Beton Buddha

Goldener Kolossal-Buddha
Dieser goldene Riesen-Buddha bewacht einen historischen Schatz.
Hinter diesem Gebäude kann man zahlreiche Stufen hochklettern, um zum sogenannten Höhlen-Tempel zu gelangen.
Ein als Weltkulturerbe ausgezeichneter Tempel, der sich in fünf Felshöhlen befindet. Leider darf dort nicht fotografiert werden.

Sonntag, 26. November 2017

Demokratische Sozialistische Republik Sri Lanka

Ist es der Klimawandel oder ist es nur schlechtes Wetter?
Auf dem Weg nach Kandy hat es angefangen zu gießen und bis heute Mittag nicht wieder aufgehört zu regnen.
Einige hier sagen, die Regenzeit hätte ein paar Wochen zu früh eingesetzt, andere sagen, dass sei schlechtes Wetter, das könne es immer mal geben. Mal sehen, wie das Wetter in den kommenden Tagen wird.

Jedenfalls sind wir heute morgen bei strömenden Regen zu den Teeplantagen im Hochland aufgebrochen. Anders als in den anderen Orten waren gestern und heute morgen hier in Kandy nur kühle 22 Grad.

Leider war es im Hochland über 1000m sehr neblig und wir konnten deshalb die Teeplantagen, die die Hänge bedecken, nicht in aller Schönheit sehen.

Tal im Hochland von Sri Lanka

Tal im Hochland von Sri Lanka

Teesträucher im Nebel

Arbeiter auf einer Teeplantage

Junge Arbeiterin auf dem Feldweg

Einfache Hütte von Teepflückern

Pfad zum Dorf der Teepflücker

Einfache Hütte von Teepflückern
Die Engländer haben den Teeanbau um 1860 nach Sri Lanka gebracht, nachdem die Kaffeeplantagen einer Krankheit zum Opfer gefallen waren.
Da sich nicht genug Singhalesen für die harte Arbeit auf den Teeplantagen fanden, haben die Engländer Tamilen aus Südindien ins Hochland gebracht.
Die meisten Teepflücker sind heute immer noch Tamilen und sie sind bitterarm.
Sie leben damals wie heute in armseligen Hütten neben den Teefeldern und werden auf das Übelste ausgebeutet.
Eine Teepflückerin (es sind meist Frauen, die diese Arbeit machen) muss um die 20 kg Teeblätter pro Tag bei der Teefabrik der Plantage abliefern. Dafür erhalten die Pflückerinnen ca 3-4 Euro pro Tag.

Jeder der mich kennt, weiss, dass ich ein pechschwarzer Konservativer bin, aber hier setze ich mal das Che Guevara Barrett auf.

Dieses Land nennt sich seit 50 Jahren Demokratische Sozialistische Republik Sri Lanka und hat offensichtlich nichts gegen die Ausbeutung der tamilischen Teepflücker unternommen.
Übrigens haben sich diese Tamilen nicht am Bürgerkrieg der Tamil Tigers beteiligt. Diese Loyalität wird ihnen offensichtlich nicht gedankt.


Auf dem Rückweg sind wir dann noch in den Königlichen Botanischen Garten von Kandy gegangen, der in Südasien berühmt ist.
Und zwar zu Recht, eine ganz tolle Parkanlage mit wunderschönen tropischen Pflanzen.

zugewucherte Bäume

hübscher violett blühender Baum

Rosen mögen das tropische Klima offensichtlich nicht so sehr

wunderhübsche exotische Baumblüte (Bruhonia), stark duftend



Samstag, 25. November 2017

Klostein im Auto

Heute sind wir von Polonnaruwa nach Kandy gefahren. Als wir in das Auto stiegen, störte uns gleich ein unangenehmer stechender Geruch.
Es stellte sich heraus, dass der Fahrer aus unerfindlichen Gründen einen Duftstein im Auto hatte, der den schrecklichen Gestank von Klosteinen in deutschen Urinalen ausströmte.
Puuuhhh! Das Ding musste aber schleunigst in den Kofferraum umziehen.

Wir sind an zahlreichen gefluteten Reisfeldern vorbei gekommen, geerntet wird in ca drei Monaten, sagte man uns.

Reisfelder

Reisfelder

Reisfelder

Reisfelder

Reisfelder


Und hier ein schönes Beispiel für die völkerverbindene Kraft der spontanen Fotografie. Ich war zu Fuß unterwegs zum Geldautomaten, meine Kamera baumelte vor meinem Bauch. Da kam dieser srilankische Bauarbeiter auf mich zu und machte mir mit Gesten deutlich, dass ich ihn fotografieren solle. Interessanterweise machte er dabei die Geste, die in der Bundesliga von den Schiris für den Videobeweis benutzt wird. Er sprach kein einziges Wort Englisch.
Wir stellten uns auf "Ich Tarzan, du Jane" Niveau vor und er heisst Gobeela.
Vielleicht habe ich ihn ja auch total mißverstanden und er wollte mit mir über die ständige Benachteiligung des 1.FC Köln beim Videobeweis diskutieren.

Wollte dieser Fußballexperte über den Videobeweis diskutieren?

Freitag, 24. November 2017

Teuer und billig

Nachts hat es wieder wie verrückt gegossen, wie aus Eimern. Heute war es daher den ganzen Tag diesig und dunstig und mal wieder extrem schwül.
Trotzdem konnte ich heute morgen diesen blauen Piepmatz von meinem Fenster aus fotografieren, so schlecht war die Sicht dann doch nicht,

Der gefürchtete srilankische Azur-Adler. Er jagt Elefantenbabys.


Wir sind dann nach Sigiriya aufgebrochen. Dort hat im 5.Jahrhundert ein singhalesischer König auf einem 300 m hohen Monolithischen Felsen eine Zitadelle bauen lassen, die heute eine UNESCO Weltkulturerbestätte ist.
Es führen dort 2200 steile Stufen hinauf.

Die Bergfestung Sigiriya

Bergfestung im Dunst

Als wir uns die steilen Stufen hochkämpften, z.T. ohne Geländer, begann es wieder mal zu gießen. Die Stufen wurden glitschig und da die Sicht auch immer mieser wurde, sind wir unverrichteter Dinge umgekehrt. Nun waren wir nicht oben.
Aber ehrlich gesagt glaube ich auch, dass ich in diesem Klima bei 33 Grad und fast 100% Luftfeuchtigkeit den Weg auch nicht bis nach oben geschafft hätte.

Apropos Regen: Wir haben beide Regenjacken im Gepäck, und da liegen sie auch gut.
Auch wenn es teure Funktionsjacken sind, schwitzt man in ihnen bei diesen Temperaturen derartig stark, dass man in kürzester Zeit völlig durchnässt ist. Genau wie im Regen auch.

Die Preise in Sri Lanka sind seltsam. Die Eintrittspreise für Sehenswürdigkeiten und Museen sind gesalzen, die Preise in Gaststätten lächerlich niedrig.

Heute sind wir in ein kleines Restaurant in einem Dorf eingekehrt. Die Wirtsleute sprachen sehr sehr wenig Englisch, aber da wir in die aufgereihten Töpfe schauen konnten, haben wir eine nette Auswahl treffen können.
Linsen und Kartoffeln konnten wir als solche erkennen, bei den Papaya kannte der Wirt das englische Wort Papaya. auf Singhalesisch heissen die Früchte anders. Alles andere blieb unbekannt.
Es war sehr lecker aber sehr scharf. Besonders das Papaya-Curry war extrem scharf. Puuuhhh!!!
Eine üppige Mahlzeit für zwei inklusive Wasser und Saft hat uns keine 4 Euro gekostet.

Der Wirt werkelt an seinen Woks

höllisch scharfe srilankische Currys

noch mehr scharfe Currys

Die Wirtin freute sich, dass uns ihr scharfes Essen so gut geschmeckt hat. Sie hielt das Essen übrigens für "not spicy"


Auf dem Rückweg winkte uns plötzlich ein Elefant aus dem Dschungel zu. In dieser Gegend Sri Lankas sind die Dickhäuter recht zahlreich.

Die Elefant ist auf der Flucht vor dem srilankischen Azur-Adler




Donnerstag, 23. November 2017

Tag am Pool

Nachdem der gestrige Tag sehr erlebnisreich war, lassen wir es uns heute am Pool gut gehen.
Es gibt keine neuen Erlebnisse und keine neuen Bilder.
Aber ich habe stundenlang ein paar Bilder zum gestrigen Post hinzugefügt.

Mittwoch, 22. November 2017

Elefantastisch (Bilder hinzugefügt)

Unser gestriger Tag begann mit einem tierischen Erlebnis. Wir saßen draußen auf der Terrasse beim Frühstück und hatten gerade jeder einen Teller mit Papayastücken auf dem Tisch.

Da kam ein Affe und nahm sich blitzschnell drei Stücke. Aber nicht dass er mit seiner Beute das Weite gesucht hätte. Nein, er setzt sich zu uns an den Tisch und bediente sich frech weiter. Unser Geschrei und unsere wilden Gesten beeindruckten frechen Kerl nicht im Mindesten. Und wir wollten ja nicht handgreiflich werden, damit der Affe uns nicht beißt.

Ich bedeckte dann schnell unser Frühstück mit weiteren Tellern, aber der schlaue Affe nahm die Abdeckteller einfach beiseite.
Dabei bleckte er die Zähne, als ob er uns höhnisch angrinsen würde.
Erst als der Kellner kam, floh der Affe. Leider hatten wir weder Handys noch Fotoapparat dabei.

Dann ging es in die Ruinen von Polonnaruwa, der zweiten Königsstadt Sri Lankas.
Es war wieder extrem schwül, da es nachts und morgens tüchtig geregnet hatte.

Königlicher Palast


Expeditionsteilnehmerin erkundet die Ruinen

Königliches Schwimmbecken

Buddha

Buddha



Mittags ging es dann auf Elefantensafari in den Kaudulla National Park.
Wir fuhren in einem uralten Mahindra 4WD Truck mit Pritschen auf der Ladefläche.
Im Nationalpark ging es außerordentlich holprig zu. An alle SUV Fahrer: Das wäre mal eine Ertüchtigungsstrecke für eure verweichlichten Stadtpanzer!!

Leider hatten wir Pech mit dem Wetter. Ein fürchterlicher Wolkenbruch brach los und bis wir die Plane über die Ladefläche gezogen hatten, waren wir bereits bis auf die Haut nass.

Dann öffnete sich der Urwald zu einer weiten Grasfläche und dort waren Scharen von Elefanten zu sehen.
Mehrere Herden mit Babyelefanten und Halbwüchsigen. Es war toll.
So viele Elefanten auf einem Fleck habe ich noch nie gesehen, denn in Zoos sind immer nur ein paar.

Die Jungtiere spielten und die Halbwüchsigen rauften. Und der kleinste Elefant wurde immer von mehreren Kühen umringt und beschützt. Großartiges Erlebnis.


Elefanten im strömenden Regen


Kleiner Babyfant


Kühe umringen das Baby

Ältere Elefanten


und noch ein Babyfant