Donnerstag, 22. Oktober 2015

Staatsbesuch im Junargarrh Fort

Während man in anderen Hotels oft vergeblich nach dem Personal Ausschau hält, springen hier im Laxmi Nivas Palace unzählige dienstbare Geister herum, um einem jeden Wunsch von den Augen zu lesen.

Gestern abend beim Abendessen im hauseigenen Restaurant wagte ich es, die Hand nach der Mineralwasserflasche auszustrecken. Mit einem vorwurfsvollen "SIR!!!??" nahm mir der empörte Kellner die Flasche aus der Hand, um zu verhindern, dass ich mir selbst Wasser einschenke.

Die Maharadschas von Bikaner besitzen nicht nur den Palast, in dem wir gerade logieren, sondern in der Stadt gibt es  auch noch das Junagarrh Fort, auf Deutsch also etwa Burg Junagarrh. Hört sich nach Festung an.

Es ist aber der Residenzpalast der Maharadschas aus der Zeit, als sie noch Regenten waren. Der Laxmi Nivas Palast war wohl eher ein Lustschloss vor den Toren der Stadt.

Wir haben heute dem Junagarrh Fort einen Besuch abgestattet und dort mal die Lage inspiziert.

Man muss schon sagen, irgendwie hatten indische Fürsten ein ähnliches Bedürfnis zu protzen und zu prahlen wie europäische Fürsten, nur eben auf indisch. (Das war jetzt aber eine tiefschürfende Erkenntnis, aber es ist spät und immer noch knallheiss)

Seine Hoheit, Maharaja Lausius von Ziebristan und Maharani Gerlind auf Staatsbesuch im Junagarrh Fort
Prachtvoller Innenhof mit Mosaikboden und weisser Marmorfassade
Erker mit Marmorintarsien
Thronsaal in Junagarrh Fort
Ein blau dekorierter Raum
Eine goldene Schaukel, aber wofür??
Gestern abend wollten wir eigentlich ausser Haus essen. Aber an der Rezeption sagte man uns, es sei zu spät für eine Fahrt mit dem Tuk-Tuk und einen Wagen könnten sie um die Uhrzeit auch nicht mehr bestellen. Also aßen wir im Hotel zu Preisen wie in einem Restaurant in Deutschland, sehr lecker.
Aber wir wollten heute etwas einfacher essen und liessen uns einen Wagen bestellen und ein lokales Restaurant empfehlen.
Das war aber eine Enttäuschung! Zusammen mit der klimatisierten Limousine kostete der Besuch genau so viel wie gestern und das Essen war lange nicht so gut.
Aber während wir gestern bei Kerzenschein und Fackellicht im Hof des Schlosses von feinstem Porzellan speisten, war die Atmosphäre heute abend leider etwas trister. Serviert wurde in Blechnäpfen. Teller gab es keine.
Wäre ja nicht so schlimm, wenn wir nicht insgesamt so viel Geld verjubelt hätten.
Ausser uns waren auch keine anderen Gäste da.


Atmosphäre wie in einer Garage mit Neonlicht :-(

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