Montag, 28. November 2016

Mysore oder die Hütte des Maharadschas

Mysore liegt abseits der üblichen Touristenpfade in der indischen Provinz. 180 km südlich von Begaluru im Bundesstaat Karnataka. Man kann Mysore nicht direkt mit Flugzeug erreichen, der nächste Flughafen ist Bengaluru, 4 Autostunden entfernt. Deshalb kommen wohl nur sehr wenige westliche Touristen hierher. Dafür kommen sehr viele Touristen aus ganz Südindien in diese recht schöne Stadt.

Die größte Sehenswürdigkeit ist der Maharadscha Palast von Mysore. Angeblich ist er der größte und prächtigste in ganz Indien.

Der Palast gehörte der Maharadscha Familie Wodeyar und wurde von der Regierung verstaatlicht. Die Wodeyars wohnen immer noch in einem Teil des riesigen Komplexes und streiten seit Jahrzehnten vor indischen Gerichten um ihr schönes Traumschloß aus 1001 Nacht.

Na sowas! Seine Hoheit, der Maharadscha von Ziebristan muss 200 Rupien Eintritt bezahlen, um den Kollegen zu besuchen

Seine Hoheit, der Maharadscha von Ziebristan und Maharani Gerlind inspizieren den Palast von Mysore

Hier am Palast von Mysore galt noch viel mehr als anderswo in Indien, dass die indischen Touristen sich mit uns fotografieren lassen wollten. Schliesslich sind hier so gut wie keine westlichen Touristen unterwegs. Wir waren zwei Stunden auf dem Gelände des Palastes, bevor wir hinein gingen, da die Leute zum Teil Schlange standen, um sich mit uns fotografieren zu lassen. Teilweise gab es so etwas wie kleine Tumulte.
Die Eltern der Kinder auf diesem Bild waren sehr höflich.

Gerlind mit der vielköpfigen Kinderschar einer muslimischen Familie

Die folgende Fotosession dauerte ewig. Die Schulgruppe hatte einen eigenen Fotografen, aber der musste dann mit jedem Handy nochmals das Gruppenbild fotografieren. Und hinterher sind wir auf gefühlten 100 Selfies verewigt worden.
Wir haben alle Hände schütteln müssen und wirklich jedem unsere Namen sagen müssen. Und jeder hat sich höflich bedankt.
Ein besonders dunkelhäutiger Lehrer erklärte mir noch, dass es für ihn schön sei, sich mit zwei so hellhäutigen Menschen wie uns fotografieren zu lassen.

Eine Schulgruppe aus dem Norden von Karnataka wollte uns unbedingt auf ihrem Gruppenbild mit drauf haben
Die Schulmädchen auf diesen Bildern waren zuerst sehr schüchtern und mich wollten sie zunächst nicht auf dem Bild haben. Dann tauten sie aber auf, als der Lehrer kam und umringten Gerlind, um ihr zu allem möglichen Fragen zu stellen. Das hatten wir vor einem Jahr in Udaipur auch schon erlebt.

Diese Mädchenklasse wollte nur Gerlind mit aufs Foto haben. Ich musste leider draußen bleiben :-(



Die Mädchen fragten Gerlind Löcher in den Bauch

Im Innern de Palastes darf man leider nicht fotografieren. Natürlich tun das alle Inder trotzdem mit den Handys. Da stehen Wärter mit Trillerpfeifen und rufen die Fotosünder zur Ordnung. Mein Fotoapparat ist zu auffällig, der musste in den Rucksack, aber Gerlind hat ein paar Handyfotos geschossen, bis sie von einem außerordentlich grimmigen Aufseher zusammengeschissen wurde. Äußerst lautstark! Wir dachten schon, der steckt sie ins Gefängnis.

Der Hochzeitspavillon im Märchenschloß

Innenhof im indosarazenischen Stil

Man gönnt sich ja sonst nichts. Goldener Elefantensattel der Maharadschas



Die Pracht in dem Palast ist schon beachtlich. Handgeschnitzte Deckentäfelungen. Riesige Wandgemälde. Mit Gold und Silber verkleidete Türen.
Kostbare Mosaiken. Riesige Glaskuppeln mit tollen bemalten Fenstern.

Zum Taj Mahal kommen jährlich 4 Millionen Menschen. Es war sehr voll dort.
Das ist ja auch Indiens Top-Sehenswürdigkeit.
Aber durch  diesen Palast schoben sich unüberschaubare Mengen indischer Besucher. Der absolute Wahnsinn, wie viele Leute da waren.

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